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WASSERMÜHLE RÖBLINGEN AM SEE
DIE PROVENCE IM MANSFELDER LAND

                                    demnächst / Landkultur





  

Als Mühle des Freigutes Oberröblingen wurde sie 1580 erstmals urkundlich erwähnt und ist in ihrer jetzigen Form 1680 aus Sandsteinen erbaut. Die historischen Mühlräume und deren Technik aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts sind nahezu komplett und unverändert erhalten. Es fühlt sich an, als sei die Zeit stehen geblieben. Das Mühlgebäude bildet den Mittelpunkt eines Ensembles mit Stallungen und kleineren Schuppen, die zusammen einen sonnigen, mit Granit gepflasterten Hof begrenzen, der durch die sonderbare Mischung von mittelalterlichen, vorindustriellen und skulpturalen Elementen eine sehr spezielle und vereinnahmende Ästhetik erlangt.


  

Zwischen dem Hof und der Weida, einem kleinen Flüsschen, das vom Ziegelrodaer Forst kommend einst der Zufluss des Salzigen Sees war, erstreckt sich auf über 6000 qm der Garten. Auch hier wird der Blick auf liebevolle Details und Arrangements gelenkt, die scheinbar zufällig und beiläufig entstanden. Der Garten verbindet den Stil eines englischen Parks mit der Romantik einer deutschen Streuobstwiese und geht zum Bach in eine typische Auenwaldvegetation mit Giersch, Bärlauch, Hasel, Holunder und Walnussbäumen über. An regnerischen Tagen schwillt die Weida schnell an, aber bei Trockenheit ist ihr Wasser klar und man kann Forellen beobachten oder gar den Eisvogel sehen. In der Mitte des Gartens steht ein großes Bienenhaus, welches nach der Bauanleitung des Pioniers der deutsche Imkerei, Ferdinand Gerstung, erbaut wurde, dessen Lehren in der letzten Zeit unter den ökologisch denkenden Imkern wieder eine Renaissance finden.


  

DIE BRÜCKENMÜHLE - der historische Name
"Um 1500 lag von Querfurt bis zum See eine große Anzahl Mühlen. Eine der kleinsten Mühlen war die von Oberröblingen an der Stelle, wo die Heerstraße die Waida überschritt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts verfiel sie. Am 1.November 1583 richtete Kurfürst August von Sachsen an den Administrator Joachim Friedrich ein Schreiben, in dem er ihn bat, seinen Vorstehern des Hospitals zum heiligen Geist vor Eisleben, die Erlaubnis zum Aufbau und zur Nutzung dieser Mühle zu geben. Dem Administrator kam dieser Wunsch ungelegen, da er erst kurz zuvor die Beseitigung dieser Mühle durchgesetzt hatte. Demgemäß schlug Joachim Friedrich dem Kurfürsten in einem höflichen Schreiben vom 19. Februar 1584 die Bitte ab, weil durch 'solche neuerunge bemelten unserm Ambt Quernnfurtt desselben fischfanng und sonsten auch anderen Muhlenn zu abbruch und schadenn gereicht'. ... Erst 1679 übertrug Salomon Victor von Schönitz sein Recht zur Erneuerung der Mühle dem Müllermeister Christoph Elias Steinert aus dem Amte Querfurt. Dieser erbaute sie im folgenden Jahre (1680), so dass die Mühle seit 250 Jahren besteht. Steinert ist der erste Brückenmüller. Er musste die Brücke steinern aufbauen und die üblichen Zinsen und Abgaben an den Gutsherren entrichten."

aus: DIE HERRSCHAFT RÖBLINGEN ,Verlag von Ernst Schneider, Eisleben-Lutherstadt, 1931


  

Die Brückenmühle liegt am Ortseingang von Oberröblingen in Richtung Unterröblingen und bildet auch auf diese Art eine Brücke, in dem sie die beiden Ortsteile verbindet. Mein Freund Lutz aus Unterröblingen ist der Meinung, die Mühle würde gar zu Unterröblingen gehören. Wer heute in Röblingen am See nach einer Wassermühle fragt, bekommt fast immer als Antwort: Ach sie meinen die "Borkensteinmühle". Die Borkensteins waren die letzte Müller-Familie, die die Mühle über 100 Jahre bis 1995 bewohnte, und unter deren Namen die Mühle bis heute im Ort bekannt ist. Die Mühle war bis in die frühen 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts in Betrieb und wurde durch einen Elektromotor angetrieben, weil durch eine Flussbegradigung und dem dann tieferen Lauf der Weida der Mühlgraben versiegte und letztlich zugeschüttet wurde. Die alte Technik aus dem Jahr 1931 ist zum großen Teil erhalten und seit dem Mühlentag 2015 dreht sich der Schleifringläufermotor wieder.


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